In meiner Tätigkeit als Raumplaner widme ich mich bereits seit 2006 intensiv den Verknüpfungen zwischen Raum- und Energieplanung. Seit ein paar Jahren heißt das „Energieraumplanung“. Aber eigentlich ist jede menschliche Handlung energie- und raumrelevant, denn egal ob wir arbeiten, wohnen oder uns bewegen- alles benötigt ständig Energie in Form von Wärme, Elektrizität und Mobilität. Die räumlichen Zusammenhänge zwischen Energieangebot und -nachfrage habe ich in vielen Forschungsprojekten erkundet, und auch ein TU Lehrveranstaltungsmodul dazu entwickelt.
Meine Links
https://region.tuwien.ac.at/forschung/projekte/
Was braucht es für die Energiewende?
Die Energiewende hat längst begonnen, aber die Erfolge sind, obwohl zahlreich, noch nicht deutlich systemrelevant spürbar. Dazu müsste der Gesamtenergiebedarf erheblich gesenkt werden, und zugleich müsste eine Dekarbonisierung durch erheblich mehr erneuerbaren Energiebeiträgen gelingen.
Für dieses „Upscaling“ glaube ich dass die Energiewende längst nicht mehr durch technische und ökonomische Hindernisse limitiert wird, sondern durch fehlende Geschäfts- und Raummodelle, insbesondere auf Ebene von Quartieren, Siedlungen und Regionen. Mit dem im Rahmen dieses Projekts entwickelten Werkzeugkoffer wird ein Tool geschaffen, das beim „Upscaling“ der Energiewenden hilft.
Was behindert die Energiewende heute noch am meisten?
- Fehlende Lenkungsverantwortung auf staatlicher- und Bundeslandebene
- Viel zu viel Energiewende-Verantwortung auf Ebene der Gemeinden
- Auf kurzfristigen Profit optimiertes Wirtschaften
- Unwirtschaftliche Fördermechanismen (Förderung nach Umwelteffekt, nicht aber nach Kosten pro Effekt)
- Ständig wachsende Konsumansprüche ohne Bereitschaft auf Verzichte
- Enorme Hindernisse und Trägheit bei der Energiewende-Transformation bestehender Siedlungen und Infrastrukturen